Damit Schulen genügend Partner finden

Quelle: NWZ vom 26. September 2023 / Ausgabe: Oldenburger Kreiszeitung


Damit Schulen genügend Partner finden
BILDUNG – GEW-Landesvorsitzender Stefan Störmer informiert sich in Ahlhorn und Hude


AHLHORN/HUDE. (LR) Der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissen-schaft (GEW), Stefan Störmer, hat sich über die Arbeit von Schulen in Ahlhorn und Hude informiert. In Begleitung der GEW-Mitglieder Ilse Marianne Brose und Johann Strudthoff aus Huntlosen stand zunächst eine Unterrichtsstunde in der Graf-von-Zeppelin-Oberschule Ahlhorn auf dem Plan. Schülerinnen und Schüler, die erst seit Kurzem in Deutschland leben und nur über geringe Deutschkennt-nisse verfügen, führten im Chemieunterricht in Kleingruppen erfolgreich einfa-che Experimente durch und erweiterten in kleinen Schritten ihre sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten.
Im Gespräch mit Konrektorin Stephanie Lüdtke, der Didaktischen Leiterin Marion Hoopmann sowie Kolleginnen aus dem Personalrat wurden Herausforderungen der Schule und positive Aspekte angesprochen: eine gute Ausstattung dank der zuverlässigen Unterstützung durch die Gemeinde Großenkneten, ein erfolgrei-ches Schulkonzept und ein engagiertes Kollegium, das in jüngster Zeit auch deutliche Verstärkung durch junge Lehrkräfte erhalten hat. „Es ist bei meinen Besuchen in den niedersächsischen Regionen immer wieder erstaunlich zu sehen, wie groß die Unterschiede in der Ausstattung der Schulen landesweit sind. Glück für die Lehr- und Fachkräfte hier vor Ort, politisch aber unverantwortlich, dass an-dere Schulträger nicht auch mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet sind oder falsche Prioritäten setzen“, sagte der GEW-Landesvorsitzende.


Vereine als Partner
Fragen zur Ganztagsförderung standen in der Grundschule Hude-Süd im Mittel-punkt: Neben Schulleiterin Birte Kempers waren auch Meene Wilts (Schulleiter der Grundschule Jägerstraße in Hude) und Felix Lingenau (Sportreferent des TV Hude) zugegen. Laut Kempers nehmen fast 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler an der Grundschule Hude-Süd die offenen Nachmittagsangebote wahr, die möglich sind dank der Unterstützung aus Vereinen, der Elternschaft, von Eh-renamtlichen sowie von jungen Menschen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr ab-leisten. „Mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung ab dem 1. August 2026 werden die Karten neu gemischt, zumal sich der Umfang der Nachmittagsange-bote erhöhen dürfte“, erklärte Kempers.
Felix Lingenau vom TV Hude, der auch die bisherige Zusammenarbeit mit den Ganztagsgrundschulen der Gemeinde koordiniert, hält die auskömmliche Finan-zierung der im Ganztag eingesetzten Fachkräfte für unverzichtbar: „Das Ganz-tagsförderungsgesetz muss hier deutliche Verbesserungen bringen, sonst klappt es nicht mit der notwendigen Unterstützung durch Kooperationspartner“, so seine Botschaft an den GEW-Landesvorsitzenden.
Auch Meene Wilts forderte mit Blick auf den bevorstehenden Rechtsanspruch auf Ganztag von der Landespolitik angemessene Förderrichtlinien, damit die Schulträger Baumaßnahmen vornehmen können und die Schulen verlässliche Strukturen für die Betreuung der Grundschulkinder aufbauen können. Der Fach-kräftemangel werde sich wohl auch hier als große Herausforderung herausstel-len.
Ganztagsschulen
„Dabei ist die Gemeinde Hude mit dem bisherigen etablierten Angebot von vier offenen Ganztagsschulen vergleichsweise gut aufgestellt. In allen übrigen sieben Kommunen des Landkreises Oldenburg gibt es keine weitere Ganztagsgrund-schule, diese haben noch großen Nachholbedarf“, gab Johann Strudthoff vom GEW-Vorstandsteam OL-Land zu bedenken.

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